Josephson Projection (Vincze)

Josephson projection
Gruppe Jörg Schmiedmayer (ATI, TU Wien)



Abot the piece (Point Reflection): 
Das Stück "Point Reflection" ist neulich entstanden als eine verselbständigte Bearbeitung des elektonischen Teils einer meiner vorherigen Komposition namens "Inflection Point".Es spricht von mathematischen Begriffen der Symetrie, Spiegelung, Refraktion und Interferenz. Die Techniken die ich genutzt habe um diesen Klang zu erzeugen, basieren auf Umformung einer FFT-Analyse des instrumentalen Teiles aus "Inflection Point". Diese Analyse habe ich dann mit einfachen Algorithmen fraktalisiert, gespiegelt, usw. Da unser Ohr durch solche Verwandlungen nicht mehr den Grundton erkennen kann, entsteht ein Klanggebilde welches nur durch seine Gestik an das analysierte Original erinnert. Durch das Fehlen der physikalischen Proportionverhäntnisse eines natürlichen Klanges, verliert man den Zusammenhang, der für die Erkennung jeder natürlichen Klangfarbe notwendig ist. So nimmt unser Ohr jede dieser Frequenzen als selbstständig war, als ob die Frequenzen im Wasser schweben würden.


Abot the composer (Davor Branimir Vincze): 
Mein Studium umfasste Studien an den Musikhochschulen inGrazundStuttgartsowie auch ein Praktikum am Ircam(Institut für Forschung der elektronischer Musik). Hierbei hatte ich die Gelegenheit, mich als Komponist bei Professoren wie G. Kühr, C. Gadenstätter, K. Lang, G.F. Haas, M. Stroppa, J.C. Walter und M. Lanza auszubilden. Außerdem nahm ich an bekannten Festivals und Residenzprogrammen für Komponisten (u.a. Royaumont und Steirischer Herbst) teil, wo ich meine Ideen mit Leuten wie P. Ablinger, B. Ferneyhough, M. Andre, H. Parra und anderen diskutieren konnte. Meine Stücke wurden von renommierten Neue Musik Ensembles gespielt (Ensemble Recherche, Klangforum Wien, Ensemble Modern) und meine Arbeit fand auch durch mehrere Stipendien (u. a. Boulanger, Frankopan und Erasmus) Anerkennung.Als Künstler bin ich sehr von zeitgenössischen Medien beeinflusst. Der Überfluss an Informationen, wie er etwa vom Internet angeboten wird, ist in meiner Musik gut hörbar (schon allein durch die Quantität der Noten oder eine Geschwindigkeit, die im Grunde aber nirgendwo hin führt). Semantisch interessieren mich immer wieder Themen, die mit gehemmten Gefühlen und Sehnen in Verbindung stehen –Dinge, die man gerne machen, sagen, tun würde, aber nicht umzusetzen wagt. Rein technisch finde ich –, dies auch aufgrund meines früheren Medizinstudiums –oftmals in biologischen Abläufen Inspiration und Lösungen zur Klanggestaltung, weswegen diverse Algorithmen und Elektronik eine großer Rolle in meiner Arbeit ausmachen.